In einer Zeit, in der es noch keine KI gab, um die Stimme zu wechseln, kreierte ich, frisch beim Hörspielmachen,
aus eigener Stimme plus Plugins (vor allem Höherpitchen um 2 Halbtöne) eine ältere Dame (jüngere kriegte ich nicht hin.).
Ich gab ihr den Namen Irmgard Krause.
Wie nebenstehend stelle ich sie mir vor.
Resolut, unbeirrbar in ihren Anschauungen und, nun ja, selten fröhlich.
In nicht weniger als acht Hörspielproduktionen ließ ich sie mitmachen,
meist unter ihrem Namen.
In Deutsche Mord Allee
gerät sie als Krimi-Touristin unter Tatverdacht.
Und das nur, weil sie im Hotel auf ein Zimmer mit "13" besteht.
In
Deutsche Spuk Allee
hat sie es mit einem Schoßhund zu tun, der bei Vollmond mutiert.
In
Niksloska ist sie die Mutter des Helden und singt sogar ein Lied.
In
Spiel mir das Prelude von Chopin
erhebt sie als aus Deutschland in den Wilden Westen eingewanderte Ordnungsamt-Mitarbeiterin
Strafzettel für falsch geparkte Pferde.
In
Schweineglück
nimmt sie als Familien-Mutter am Verzehr des Patenschweines teil.
Wenn es mal das Schwein ist...
In
Die in Frieden kamen
steht sie hinter der Gardine
und lästert über Alien-Geliebte.
Und die Hauptrolle hat sie in
Feind Staub!
Da führt sie Krieg gegen den Schmutz
und muss einem Enkeltrick begegnen.
Irgendwann muss ich einmal die Lebensgeschichte der aus mir klingenden Dame zu erzählen.
Wie sie eines Abends bei mir klingelte, um mir mitzuteilen, dass sie von nun an mitwirkt.
Wie sie ihre Karriere beschrieb: von der Verkohlcenter-Voice zur Hörspiellady.
Wie sie mit Anglizismen rang.
Wie sie trotz ihrer Größe nicht von Hollywood träumt.
Nur von Lotto.