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Simone
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Als Simone aus dem Theater trat,...
...konnte sie nicht mehr glauben, dass sie jemals selbst auf der Bühne stünde,
den Applaus des begeisterten Publikums hörte, wie heute die beneidenswerten Menschen da unten im Licht.
Henri spielte wunderbar, wie immer, wie jeden Abend,
den sich Simone ihr Ticket für immer die gleiche Loge leistete.
Oder nein: heute hatten sie sich alle übertroffen.
Es war ein glänzender Erfolg! Ein schöner Schlussakkord.
Sie selbst würde nie Schauspielerin werden, niemals.
Heute abend war ihr klar geworden, dass sie Henri dankbar sein musste für die harten Worte.
Nicht auf das Aussehen käme es an, hatte er nach dem Frühstück in seinem Appartement in Clichy gesagt, vielleicht eine Idee zu laut.
Aber es war die Wahrheit.
Sie war weinend auf- und davongelaufen, den ratlosen Geliebten zurücklassend mit dem schrecklichen Verdacht,
sie hätte, nur um dem Theater nah zu sein, Nacht für Nacht mit ihm geschlafen.
Geschützt natürlich, nie vergaßen sie, sich in Madame Duponts Apotheke zu versorgen.
Fast ein Jahr war das nun alles her.
Vorbei.
In zehn Minuten ging ihr Zug vom Gare St. Lazare.
In zwei Stunden war sie in Rouen, in ihrer Vaterstadt, in ihrem alten Leben.
Da war schon die Straßenkreuzung zur Rue Auber, der wogende Verkehr zu hören auf dem Boulevard Hausmann.
Adieus, Paris! Adieus, Henri!
Hier zum Universal-Happyend
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