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Simone
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Als Simone aus dem Theater trat,...
...erinnerte sie der Vollmond an ihren neuen Durst,
den der sonderbare Gast aus Rumänien gestern in einer besinnungslosen Umarmung in ihr geweckt hatte.
Warum eigentlich war Henri nicht eifersüchtig?
Blut!
Blut schlürfen!
Wenigstens brauchte sie dringend diesen Ersatz aus der Apotheke, den Dr. Henri Sanguin,
ihr verständnisvoller Arzt und Freund des rumänischen Grafen, ihr verschrieben hatte, ohne aufzuschauen.
Seltsam, wie Henri sie ansah.
"Du solltest dich daran gewöhnen." hatte er beiläufig gemurmelt.
"Und versuche, nicht aufzufallen. Andere Menschen werden dich nicht verstehen."
Aber dieser Durst! Dieser gierige, wilde Durst!
Simone konnte nicht anders, als ein junges Mädchen zu verfolgen, das,
wie sie, die Rue de Caumartin entlanglief, rasch, nach dem Gare St. Lazare.
Sie hatte so etwas noch einen Menschen gejagt, verdrängte aber jeden Gedanken daran.
Simones Herz raste, und ein zweifacher Druck auf ihrem Oberkiefer zwang sie, den Mund leicht zu öffnen,
die Schritte gleichsam zu beflügeln in ihrer Gier nach dem jungen Lebenssaft.
In dem Moment, da sie sich auf den weißen Hals des Mädchens stürzen wollte, packte jemand die Rasende grob an der Schulter.
Hier zum Universal-Happyend
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